Endlich angekommen

Nach einem langen Flug haben wir es endlich geschafft und sind erfolgreich in Cochabamba angekommen. Infolge der nahezu zwanzig Stunden in der Luft sind wir froh, die ersten Tage in unserer neuen Heimat erstmal „tranquilo“ (wie Padre Javier mit breitem Grinsen sagt) angehen zu lassen. In dieser Zeit lernen wir viele neue Leute kennen, von der Sekretärin bis zu den vielen Katechisten, die im CADECA ausgebildet werden. Alle, insbesondere die Jugendgruppe der Pfarrei, geben sich viel Mühe uns schnell in die Gemeinde zu integrieren.
Dabei ist es nicht einfach sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, gerade wenn man noch nicht besonders viel versteht. Ob Busfahren, Einkaufen oder Feste feiern, alles läuft anders ab als in Deutschland. Zunächst hilft uns die Sekretärin der Pfarrei all diese kleinen Herausforderungen zu meistern, doch dann sind wir auf uns allein gestellt und jede Busfahrt wird zu einem neuen kleinen Abenteuer. Erst allmählich werden all diese Dinge zu unserem Alltag und das Großstadtleben zu unserer Gewohnheit.
Selbiges gilt auch für das Projekt. Hier sind von Anfang an eigenständig: Wir haben eine eigene Wohnung, die es zu pflegen gilt. Das bedeutet auch, dass wir den gesamten Haushalt, also waschen, kochen, usw. selbst in die Hand nehmen müssen, was für uns doch eine neue wichtige Erfahrung darstellt. Momentan arbeiten wir nur im „Apoyo escular“, also der Hausaufgabenbetreuung, und bei den Senioren, den „adultos mayores“. Dabei lesen wir mit den Kindern, machen Diktate oder helfen ihnen bei ihren Matheaufgaben. In den nächsten Wochen werden wir dann vermutlich beginnen, auch in anderen Projekten mitzuarbeiten.
In unserer Freizeit haben wir mittlerweile auch einiges erlebt. Unmittelbar nach unserer Ankunft feierten wir den „Aniversario de la Parroquia“ mit zahlreichen traditionellen und modernen Tänzen, bei denen auch wir mitgewirkt haben. Am Sonntag unserer ersten Woche war außerdem der „Tag des Fußgängers“, den wir mit einem langen Spaziergang gebührend gefeiert haben. Auf einem Schulfest zu Ehren der Jungfrau Maria kamen wir neben vielen Tänzen auch in Kontakt mit der traditionellen bolivianischen Küche. Zuletzt besuchten wir einen großen Blaskapellenwettbewerb, anlässlich des „Dia de Cochabamba“.
Dafür, dass wir seit gerademal zwei Wochen hier sind, haben wir doch schon einiges außergewöhnliches und faszinierendes erlebt. Wir haben die lateinamerikanische Kultur bereits in verschiedensten Facetten kennengelernt, doch gibt es noch viel, vor allem in sprachlicher Hinsicht, zu lernen und zu erforschen. Das ist wahrscheinlich auch erstmal gut so.
Bis dahin vorerst alles Gute und liebe Grüße aus Bolivien!

Ein Kommentar

  1. Hallo Philipp!
    Sorry, dass es solange gedauert hat, bis ich mich gemeldet habe. Aber ich bin fälschlicherweise davon ausgegangen, dass ich von Dir zuerst höre! Laut Deinen Anfangsinformationen geht es Dir gut. Hoffentlich ist es nach wie vor so! Ich freue mich auf neue Meldungen von Dir, v.a. wie Du trotz Verständigungsproblemen zurechtkommst, welche und ob sich Freundschaften entwickeln, welche kulturellen Unterschiede eventuell auch eine besondere Herausforderung für Dich sind, usw.
    Jetzt wünsche ich Dir erst mal alles Liebe und das der „Haimerlbua“ seine „Andentour“ unbeschadet und voller Freude erleben kann!

    Bis bald
    Gisela